Zollschrauben

Geschichte

Im Jahre 1835 führte ein Ingenieur namens Joseph Withworth technische Zeichnungen mit Angabe von Massen und Toleranzen für alle Einzelteile ein. Dieser Schritt ermöglichte erstmalig die Verwendung von Normteilen. Bis dahin mussten Flansche, Lager oder Schrauben an jeder Maschine neu angepasst werden.

Definition

Eine Schraube besteht aus einem Kopf und einem Schaft. Der Schaft trägt das Gewinde, der Kopf ist vielfach ein Sechskant. Ein Gewinde beschreibt man durch Angabe des Schaft Durchmessers, sowie durch Angabe der Gewindesteigung das heisst Abstand der Gewindegänge voneinander und des Flankenwinkels  der einzelnen Gewindegänge.

Massangaben

Der Schaftdurchmesser dient der Bezeichnung der Schraube sowohl beim Zoll als beim metrischen System. Bei Zollschrauben werden kleine Einheiten in Brüchen angegeben.
Die Gewindesteigung wird im metrischen System der Abstand von Gewindegang zu Gewindegang gemessen. Im Zoll System werden Gewindeumgänge pro Zoll gezählt (Einheit tpi; treath per inch).
Der Flankenwinkel im metrischen System ist konstant 60°. Beim Withworth Gewinde 55°. Beim SAE UNC und UNF Gewinde sind es 60°.

Verwendung

In englischen Fahrzeugen wurde bis zum zweiten Weltkrieg BSW (British Standart Witworth) und BSF (British Standard Fine) Gewinde verwendet. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde dann das amerikanische SAE (Society Automotive Engineer) Gewinde  UNF (Unified National Fine) und UNC (Unified National Coarse) in Grossbritannien übernommen. Das BSF Gewinde lebte aber noch viele Jahre weiter da meistens an grösseren Bauteilen (Motoren, Getriebe) die vor dem Krieg produziert wurden die Gewinde nicht auf UNF geändert wurden. Das gleiche konnte man  beim berühmten Buick V8 Motor der  in sämtliche  englische Fahrzeuge der Oberklasse eingebaut wurde beobachten. Da hatte der Range Rover Jahrgang 1999 noch Zollgewinde.

Werkzeug

WW steht für Withworth Werkzeug ist auch für BSW und BSF verwendbar Werkzeug mit der Bezeichnung AF passen für UNF und UNC Schrauben.